Osttirol
IN WORTEN, ORTEN UND BILDERN
Eine lyrische und spielerisch-poetische Reise durch die Region.
Der Blog stellt in zyklischen Beiträgen eine künstlerische
Annäherung an Osttirol vor.
Wir wünschen Ihnen dabei viel Freude!
Canzone Osttirol
Bilder Komposition
Augen Lieder
Geben den Takt
Begleitet von Worten
Beschreiben Orte // immer wieder neue Worte
Beschreiben Orte
Zu einem Lied
Einer Erinnerung
Einer Bewegung und Begegnung
Die in uns bleiben
Bis zum Abschied.
komponiert von Paul Zinell
inszeniert von Angela Frey
#12
Lyrischer Grundriss
Iselhof
Plattenbau der alten Schule
Riesige Steine gelegt
Von Hand behaut
Einst Durchfahrt für Wagen
Und Fahrräder – noch Fragen?
#11
Lyrischer Grundriss
Heu
Heureka! Im Sommer wird geheut
Bis zu drei Mal
Für Rätselaffine:
Grummet
Nennt sich die zweite Mahd.
Zunächst wurde mit dem Traktor gemäht,
Gewendet und Riegel zusammengehäuft
Dann hieß es:
Rechen, rechen, rechen
Nichts durfte verloren gehen –
Das würde sich sonst rächen?!
Die Kinder halfen dabei im Heuwagen
Und das Heu wurde von ihnen weiter nach oben geschoben.
Sie saßen zunächst unten,
Dann immer weiter oben:
Lustig war’s, heiß und beschwerlich
Und manchmal auch gefährlich.
#10
Lyrischer Grundriss
Villa Notsch
Pferdestall für
Noriker Zuchthengste
Und Knechthaus,
Wo Zucht und Ordnung herrschte:
Eine Kammer im Obergeschoß
Notdürftig ausgestattet und beheizt
Mit nur einem kleinen Fenster nach draußen.
Später: der große Schüler Axel zog in das Zimmer
– ein Hoffnungsschimmer?
#9
Lyrischer Grundriss
Gewölbe
Zuerst Schwein gehabt
Dann die Hühner
Und im Freien ein Betontrog die Tränke
Für Pferde, Kühe & co
Wasser, keine Getränke
Nur das Quieken und Zappeln blieb
Der Ferkel, die endlich gewaschen
Von den Kindern – sie haben sie lieb?
#8
Lyrischer Grundriss
Kuchl
Die Älteste
Im Wohnteil des Stadels
Angenehm und heimelig
Im Abgang
Schmeckt und spürt man das Alter
Des Gewölbes: mindestens 300 Jahre –
Erholsamen Schlaf!
#7
Lyrischer Grundriss
Stadel
a)
Ohne Spompanadeln;
Hier sind Geschichte und Geschichten
Von Ost nach West zu sichten:
Der Osten einst als Wagenunterstand zum Obstgarten
Hin offenstand
Später die Öffnung verschwand
Als das Vieh seinen Platz hier fand.
Im Westen blieb eine Kuchl und Stube seither bestehen
Einst war die Kuchl war vor allem mit Rauch, Ruß und Hitze versehen
Heute ist sie, als ältester Teil ein heimeliger Fleck
Und in ihrem Gewölbe mindestens 300 Jahre innewohnen.
Rundherum wurden aus Ställen Schlafstätten der Bauern Betten
Dazwischen die Labe, wo Milchholer, Mägde, Knechte, Alte und
Kinder ein- und ausgingen.
Sie können ein Lied davon singen.
b)
Ohne Spompanadeln;
Hier sind Geschichte und Geschichten
Von Ost nach West zu sichten:
Der Osten einst als Wagenunterstand zum Obstgarten
Hin offenstand
Später die Öffnung verschwand
Als das Vieh seinen Platz hier fand.
Im Westen blieb eine Kuchl und Stube seither bestehen
Die Kuchl war vor allem mit Rauch, Ruß und Hitze versehen.
Rundherum wurden aus Ställen Schlafstätten der Bauern Betten
Dazwischen die Labe, wo Milchholer, Mägde, Knechte, Alte und
Kinder ein- und ausgingen.
Sie können ein Lied davon singen.
#6
Lyrischer Grundriss
Die Einfahrt
a)
Weder Hausnummer noch Schild-
Bürger*innen zeichnen diesen Ort
Und den Betrieb
Aus, aber Ruhe und Intimität.
b)
Die Einfahrt, dieser Ort, das Ziel
Ein privates Domizil
Ist ohne Hausnummer und Schild
Zu finden,
Aber Sterne darüber
Und Ruhe im Innen.
c)
Die Einfahrt, dieser Ort, das Ziel
Ein privates Domizil
Ist ohne Hausnummer und Schild-
Bürger*innen zu finden,
Aber Sterne darüber
Und Ruhe im Innen.
#4
Jedem Garten sein Kraut und jedem Kraut sein Garten,
dann wirst du nie aufs Falsche warten.
Zwischen Rennen und Warten
Liegt der Garten.
Traue keiner Wiese in der kein Unkraut wächst.
Bestelle deinen Garten, und dein Leben möge dir gedeihen.
Das Gras ist immer dort grüner, wo du es gießt. (& genießt?)
Solange du noch den Schmetterling & die Blume siehst
Und die Wolke die vorüberzieht –
Ist alles in Ordnung.
(Maestro Zinelli)
#3
Garten: (Binsen)Weisheiten
„Lass die Nahrung deine Medizin sein und Medizin deine Nahrung!“ (Hippokrates)
„Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, das er ihn baute und bewahrte.“ (Genesis 2:15)
„Insofern ist es natürlich ein Paradies, sofern der Mensch fähig ist, ein Paradies wieder herzustellen.“ (Karin Kiwus)
#2
Barfluss
Barfuß zum Fluss
ein Genuss
Stein für Stein
Näher zum Sein
#1
Garten der Erinnerung
Wäre es an mir
Zu träumen
Dann würde ich vergangenen Tagen
Einen besonderen Platz einräumen
Deine Augen würden leuchten
Wie die meinen vor Glück
Doch jene Freuden kommen nicht mehr zurück
Im Garten der Erinnerung gehe ich einen Weg hinab
Durchlebe Freude wie Trauer, wie die Sonne einen Regenschauer
Doch welchen Weg muss ich gehen
Um jene Freuden wiederzusehen?
Vielleicht wenn mein Gesicht gezeichnet ist
Und das Leben mich langsam vergisst
Werde ich wieder in den Garten der Erinnerung gehen
Und vielleicht kann ich dort jene Freuden wiedersehen
(Frei nach einer englischen Dichtung unbekannten Ursprungs)